Nyûgawa auf Shikoku Karte

Flug und Anreise Saijo

So da ist er nun, der erste richtige Beitrag live aus Japan… Wir sind mittlerweile seit 31 Stunden wach und nun endlich im Hotelzimmer zum „Entspannen“ angekommen nachdem unsere Reise doch etwas länger als geplant gedauert hat, aber alles der Reihe nach.

TXL – Berlin, Startflughafen

Nachdem wir uns am 02.08. pünktlich um 7:45 Uhr am Flughafen Tegel getroffen haben sind wir schnurstracks zu den Check-In Terminals der Lufthansa gelaufen um unsere Boarding-Pässe zu bekommen. Nach einer zweifachen Eingabe aller Daten aufgrund eines fehlverstandenen Dialogs (und mehrfacher Warnung von Andre und mir) hielten wir die Pässe für die beiden Hinflüge in den Händen und begaben uns zum Baggage Dropoff um unsere Reisekoffer abzugeben. Auf den Sicherheitscheck folgte ein relativ unspektakulärer Flug nach Frankfurt welcher auch direkt wieder zuende war. Innerlandsflüge sind gefühlt mehr am Flughafen rumstehen als wirklich fliegen…

FRA – Frankfurt, Zwischenstop

Die 2 Stunden Aufenthalt in Frankfurt bis zum Anschlussflug nutzten wir um ein kleines Mittagessen zu uns zu nehmen. Dabei haben wir uns in Anbetracht der Preise für einen Hotdog zum selber belegen entschieden. Die restliche Zeit verbrachten wir wartend und mit immer größer werdender Vorfreude auf die bevorstehende Reise. Gedanklich habe ich dabei mehr als einmal an meinen Koffer gedacht, da bei dem letzten Langstreckenflug auf dem Rückweg mein Gepäck in Abu Dhabi hängengeblieben ist und ich am Flughafen am Gepäckband bis zum bitteren Ende gewartet habe um schlussendlich feststellen zu müssen das mein Trekkingrucksack es nicht direkt nach Berlin geschafft hatte.

Über den Wolken

Der Flug von Frankfurt nach Osaka, welcher insgesamt rund 11h gedauert hat, begann mit einigen Turbulenzen beim Anstieg, verlief aber insgesamt sehr ruhig und halbwegs entspannt. Da wir erst am Flugtag den Check-In gemacht haben gab es leider keine 3 freien Plätze nebeneinander mehr weswegen wir versetzt hintereinander saßen. Einige Zeit nach dem Abendessen, welches aus einer Mischung von westlichen und asiatischen Speisen bestand, wurden uns 2 Dokumente ausgehändigt welche es auszufüllen galt, eine Zollinformation sowie eine generelle Einreise-Information. Blöd bloß, dass keiner von uns einen Stift im Handgepäck hatte. Glücklicherweise hatte Sven von seinen Sitznachbarn, einem älternen japanischen Ehepaar, einen Stift geschenkt bekommen, nachdem er sich schon einige Zeit mit ihnen ausgiebig unterhalten hatte. Nach ein paar Stunden des Sitzens reichte es uns und wir beschlossen in den nahegelegenden Küchen-/Personalbereich zu gehen um dort etwas stehen und miteinander reden zu können. Neben kleinen Gesprächen mit dem Bordpersonal gab es dazu noch einen kleinen Snack, ein Onigiri gefüllt mit Lachs, und ein paar Getränke. So verbrachten wir eine gute Stunde bis wir uns wieder an unsere Plätze begeben haben und versucht haben etwas Ruhe zu schöpfen. Kurz vor der Landung wurde sogar noch ein kleines warmes Frühstück plus Kaffee zur Stärkung ausgeteilt.

KIX – Osaka, Zielflughafen

Um 7:45 Uhr (GMT+9) des darauffolgenden Tages war es dann nun endlich soweit und wir landeten in Japan. Freudig wurden wir von Mario und Luigi am Gate begrüßt und fuhren mittels einer kleinen Bahn zum Hauptgebäude des Flughafens. In einer sehr steril wirkenden Halle warteten wir auf unser Gepäck und holten uns anschließend unsere Visa ab. Die erste Handlung welche wir danach vornahmen war das Abheben von Bargeld, da dies das Hauptzahlungsmittel in Japan ist, auch bei größeren Beträgen. Wir schauten uns noch ein bisschen im Gebäude um und entdeckten den Pokemon Check-In:

Viele Pikachuplüschtiere am Flughafen KIX
Pokemon Check-In am Flughafen KIX

Unser nächstes Ziel sollte eine Japan Rail- oder auch kurz JR-Station sein, um unsere JR-Pässe abzuholen. Mittels dieser ist es für Nicht-Japaner möglich in einem gesetzen Zeitraum (1, 2 oder 3 Wochen) das Angebot der staatlichen Eisenbahngesellschaft bis auf wenige Ausnahmen komplett und unbegrenzt zu nutzen. Da wir im Anfangsgebäude nicht fündig wurden begaben wir uns in das gegenüberliegende Gebäude.

Was ich an der Stelle absolut nicht erwartet hatte: Sofort nachdem wir aus der Tür getreten waren vernahm ich ein durchgehendes, garnicht mal so leises Rauschen. Bei diesem Rauschen handelt es sich um eine Vielzahl von Zikaden. Sven und Andre hatten bei den demaligen Reisen davon bereits berichtet, allerdings bin ich nicht davon ausgegangen, dass es so laut werden würde…

Dazu gesellte sich eine hohe Luftfeuchtigkeit plus Temperatur, sodass man instantan anfing zu Schwitzen. Kein Vergleich zu Deutschland, selbst in Anbetracht der momentan herrschenden Wettersituation vor Ort. Im nächsten Gebäude angekommen fanden wir dann schnell das JR-Office und die Beschaffung der JR-Pässe verlief ebenfalls ohne Komplikationen. Als Bonus dazu vermittelte die Angestellte uns sogar den Reiseplan für unsere anstehende Fahrt nach Saijo, inklusive Sitzplatzreservierung für den ersten Zug. Ja, auch das ist im JR-Pass enthalten 😉

Anreise nach Saijo

Die Route sollte uns vom Flughafe Osaka über Shin-Osaka und Okayama und dann direkt nach Saijo führen. Bis Okayama verlief diese Reise auch ohne Probleme und wir hatten auf Anhieb die richtigen Bahnsteige gefunden. Am Bahnhof angekommen irrten wir allerdings anfangs etwas unsicher herum weswegen uns eine Mitarbeiterin der JR-Organistion auf englisch ansprach und ihre Hilfe anbot. Dies namen wir dankend an und wie sich herausstellte wären wir ohne ihre Informationen wahrscheinlich etwas aufgeschmissen im kleinen Ort Tadotsu angekommen. Wie sich nämlich herausstellte ist aufgrund der schweren Unwetter der vergangenen Wochen ein Teil der Bahnstrecke durch eine Flut dermaßen beeinträchtigt worden dass die Strecke derzeit nicht befahrbar ist und ein Ersatzverkehr mittels Bussen zwischen dem Tandotsu und Kan-Onji, dem nächsten regulären Halt auf der Strecke, eingerichtet wurde. Aufgrund der errungen Erkenntnisse konnten wir die Reise trotzallem recht sorgenfrei genießen, auch wenn mittlerweile bei jedem von uns die ersten Erschöpfungssignale eingesetzt hatten.

Drehbare Bahnsitze
Die besten Bahnstühle der Welt: drehbar, sodass es immer einen Vierer gibt wenn es denn so sein soll

Endlich am Zielbahnhof Nyûgawa konnten wir endlich etwas aufatmen da wir nun für heute erst einmal keine Fahrten mehr zu absolvieren hatten. Nach einer kleinen Erkundungstour auf dem Weg zum Hotel konnten wir endlich die Koffer abstellen und ein wenig abschallten.

Unser Hotelzimmer ist klein, bietet aber genug Platz für uns drei und dank Klimaanlage ist es auch durchaus erträglich im Raum. Zum Abschluss des Tages gingen wir noch in das benachbarte Restaurant und genehmigten uns ein Karaage-Oyakodon und dazu ein paar Udon-Nudeln.

Karaage-Oyakodon
Karaage-Oyakodon

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