Der Daiya-Fluss #4

Nikkō – Kanman-ga-Fuchi Abyss, Botanischer Garten und Kaiseki Dinner

Nach unserer gestrigen Bergwanderung stand für den heutigen Tag ein Entspannungsprogramm an. Da Nikkō noch einiges zu bieten hatte, wollten wir uns heute dort noch einmal etwas genauer umsehen.

Frisch gestärkt durch unser heutiges Frühstück verzogen wir uns noch ein paar Stunden auf das Hotelzimmer. Während die anderen noch etwas Schlaf nachholten, schrieb ich den Blog-Eintrag von gestern. Gegen 12 Uhr mittags machten wir uns dann auf den Weg in die Stadt.

Kanman-ga-Fuchi Abyss

Unser erstes Ziel war der Kanman-Ga-Fuchi Abyss, eine durch einen Vulkanausbruch des Nantai-San geformte Schlucht, durch den sich mittlerweile der Fluss Daiya zieht. Von unserem Hotel aus war die Schlucht nur etwa einen Kilometer entfernt, also quasi ein Katzensprung. Wir kamen an einem kleinen Laden vorbei und entschlossen auf dem Rückweg dort kurz eine Pause zu machen und etwas von dem Menü zu probieren. Nach der Überquerung einer kleinen Brücke waren wir bereits fast am Ziel angekommen, kein Vergleich zu gestern, wo die kleinste Entfernung aufgrund der Höhenmeter doch erheblich länger dauerte.

Botanischer Garten

Nach dem wir uns dort ausgiebig umsahen machten wir uns auf den Weg zum botanischen Garten. Am Eingang wurden wir ausdrücklich darauf hingewiesen, dass es im Garten derzeit Blutegel gibt und wir darauf achten sollen nicht durch hohes Gras zu laufen. Zudem stand auch eine Art Blutegel Insekten-Spray sowie Salz in Tütchen für den Notfall. Der Garten an sich mag für Natur-Enthusiasten höchstinteressant sein, für uns war es allerdings etwas unterwältigend, da wenig der Pflanzen gerade geblüht haben. Hätte uns klar sein können aber es war trotz allem beeindruckend, wie viele verschiedene Pflanzen doch um einen herum wachsen ohne das man Unterschiede direkt erkennt.

Kaiseki-Dinner

Als wir aus dem botanischen Garten kamen war unser Plan noch einmal im Nikko Tamozawa Imperial Villa Memorial Park vorbeizuschauen um zu sehen, ob man dort auch ohne Eintritt zu zahlen den Garten besichtigen könnte. Dies war nicht der Fall daher entschieden wir uns den Weg zurück zum Hotel anzutreten und dort noch etwas Zeit zu verbringen. Es wartete unser separat bestelltes Kaiseki-Dinner, sprich ein traditionelles, mehrgängiges japanisches Menü auf uns. Ich entschied mich für das Matsukaze Menü, wohingegen die anderen das Wakana Menü gewählt hatten. Diese unterschieden sich in drei Gängen und der Reisbeilage. Während ich normalen Reis hatte, hatten die anderen einen mit Gemüse und Fischchen(?!) gewürzten Reis.

Nikkō ist für sein Yuba (Milchhaut von Sojamilch) bekannt, womit wir allerdings nicht gerechnet hatten war der Fakt, dass wir unser eigenes Yuba machen sollten. Die Angestellte erklärte uns was zu tun war: Solange wie die Brennpaste unter dem Keramiktöpfchen brannte, sollten wir solange warten, bis sich die Haut bildet, diese dann mit unseren Stäbchen abschöpfen und das bis zu drei Mal. Danach sollten wir auch noch unseren eigenen Tofu herstellen, in dem wir ein kleines Schälchen Nigari dazugaben und das Gemisch ein paar Mal umrührten. Nigari ist dabei ein traditionelles, aus Meerwasser gewonnenes, Gerinnungsmittel und dadurch entstand tatsächlich etwas Tofu.

Währenddessen wurden die ersten beiden Gänge aufgetischt: Neben ein paar Appetizern, die ich nicht zuordnen konnte, welche aber trotz allem schmeckten, gab es Sashimi und noch mehr Yuba sowie einen Ananas-Wein.

Den Hauptgang bildeten bei mir das Toban-Yaki und die Tempura: Toban-Yaki bedeutet übersetzt in etwa so viel wie „auf einer Keramikplatte gebraten“. Was gebraten wurde? Wagyu-Rind sowie Pilze und Gemüse. Bei den Tempura, also Frittiertem, war ich etwas vorsichtig, da dort auch frittierte Shrimps waren und ich kein Freund von Meeresfrüchten bin. Es war trotz allem aber lecker so dass ich nichts übrig ließ.

Als Nachtisch gab es abschließend etwas Crème Brûlée, Yokan (ein aus Rote Bohnenpaste, Zucker und Agar-Agar, einem Geliermittel), Wassermelone und einem Tee zum Ende.

Wohlgesättigt machten wir uns zurück auf das Hotelzimmer. Für den restlichen Abend stand noch ein Onsenbesuch und dann auch schon wieder das Packen an, da wir morgen den Ort wechseln und nach Koriyama fahren sollten.

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